Von Peißenberg in die Welt…

Ich finde ja eine Vorstellung ganz besonders spannend: Ein großer Teil der von mir befahrenen Strecken sind Teil eines einzigen, den Kontinent durchwachsenden Schienennetzes. Das ist nicht nur ein abstraktes Konzept von Verbundenheit, sondern eine physikalisch vorhandene Verbindung. Das Gleis, das an meinem kleinen Heimatbahnhof in Peißenberg liegt, ist durchgehenden verbunden mit dem Gleis, das den Polarkreis überquert; mit den Schienen, auf denen ich in Albanien gereist bin, mit den TGV-Strecken, die ich in Frankreich so liebe. Auf eine gewisse Art ist alles ein Gleis. Ich könnte daheim losspazieren, immer den Gleisen nach, und würde in Narvik, in Istanbul oder sogar in London herauskommen…
Zugegeben, die Strecken die ich seit 2021 zurückgelegt habe (siehe Karte), waren zum Teil nur per Fähre erreichbar wie die in Irland und auf der Isle of Man. Das Fehlen von grenzüberschreitenden Verbindungen hat dazu geführt, das ich auf meiner meine Balkan-Eisenbahntour vor allem im Bus saß, und eher Bahnhof-Hopping gemacht habe, als eine durchgehende Zugreise. Spanien und Portugal sind mit der iberischen Spurbreite sowieso nur mit Gleis-und Zugwechsel zu befahren. Und trotzdem fühlt es sich, sobald ich im Zug sitze, wieder an wie ein großes Ganzes. Wann immer ich auf Schienen unterwegs bin, habe ich das Gefühl daheim zu sein.